Seit Jahrzehnten ist Paris weltweit eines der beliebtesten Besuchsziele überhaupt. Die Gründe für die Attraktivität der französischen Metropole liegen auf der Hand: kaum eine andere Hauptstadt der Welt kombiniert Geschichte, Kultur, Soziologie und Lebensart eines ganzen Landes mit einem ähnlich pittoresken Flussambiente wie die Stadt an der Seine. Doch was stetig mehr Besucher anzieht, ist für die Pariser selbst auch mit Problemen verbunden, zumal der Großraum Paris auch ein Zentrum für die Immigration nach Frankreich darstellt und überdies den Durchgangsverkehr aufnehmen muss, der auf dem Boulevard périphérique bis vor die Tore der Stadt geleitet wird.

So betreibt die Stadt seit einiger Zeit eine Verkehrspolitik, die mehr und mehr Umweltgesichtspunkte berücksichtigt. Die kürzliche Abstimmung über erhöhte Parkgebühren für Besucher-SUVs sorgte zwar auch im Ausland für Schlagzeilen, ist aber nur ein geringfügiges Beispiel für eine umfassende, langfristige ökologisch-soziale Umgestaltung der Stadt. Dazu zählen Energiesparmaßnahmen ebenso wie systematische Begrünungsaktionen oder regelmäßige autofreie Innenstadt-Sonntage. Wer Paris vor längerer Zeit zum letzten Mal aufgesucht hat, wird sich aber vor allem über den aktuellen Fahrradverkehr auf den großen Boulevards wundern. Mehr als tausend Kilometer Radwege hat die Stadt in den vergangenen Jahren angelegt oder ausgewiesen, und 1400 Leihstationen halten zu Minipreisen rund um die Uhr Räder bereit.

Neben politischen Maßnahmen ist aber auch im privaten Sektor das Bewusstsein für nachhaltiges Leben und Wirtschaften erheblich gewachsen. So werden wir uns auf der Reise auch mit Themen wie sozialen Wohnprojekten und Urban Farming befassen – dabei immer verbunden mit einem Blick auf die ältere Geschichte einer der schönsten Städte der Welt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen auf der Reise einen Überblick über die aktuellen politischen Probleme unseres größten Nachbarlandes und Verständnis für Möglichkeiten ihrer Lösung entwickeln.