Marseille. Eine Stadt im Wandel? Von der Krise zur Kulturhauptstadt des Mittelmeers.
Kursnummer | F25162 |
Kursbeginn | So., 23.11.2025 |
Kursende | Sa., 29.11.2025 |
Dauer | 6 Tage |
Unterrichtseinheiten | 40 |
Mindestteilnehmerzahl | 10 |
Höchstteilnehmerzahl | 16 |
Teilnahmebeitrag | 1029,00 € |
Einzelzimmerzuschlag | 175,00 € |
Kursgebühr ohne Unterkunft | nicht möglich |
Leistungen | 6 Übernachtungen mit Frühstück im 1/2 Doppelzimmer mit DU/WC; Studienleitung, Transfer; Fachführungen, Begegnungen und Eintritte laut Programm, Übersetzer. Nicht enthalten: An- und Abreise. |
Anerkannt: | Baden-Württemberg (Trägeranerkennung) Berlin Hamburg Hessen Niedersachsen Rheinland-Pfalz Saarland Schleswig-Holstein Thüringen weitere Anerkennungen möglich |
Kursleitung |
Nurettin Alphan Tuncer
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Kursort: |
Ibis Marseille Centre Prefecture, Marseille 13 Rue Lafon 13006 MARSEILLE https://all.accor.com/hotel/B3B1/index.de.shtml |
Dokumente zum Download |
Infoflyer Marseille - Bildungsurlaub 2025
Programmablauf Marseille - Bildungsurlaub 2025 |
Marseille, die alte multikulturelle Hafenstadt am Mittelmeer, wurde lange Zeit als "Ville in crise" be-zeichnet, geprägt von Armut, Kriminalität und Verfall. Seit ihrer Ernennung zur Europäischen Kulturhauptstadt im Jahr 2013 hat sie jedoch einen tiefgreifenden Transformationsprozess durchlaufen und ihr negatives Image abgelegt, um als kulturell lebendige Metropole hervorzutreten. Prestigeträchtige Projekte wie "Euroméditerranée" entlang der Uferpromenade mit ihren glänzenden Wolkenkratzern und brandneuen Museen stehen im Kontrast zu den ehemaligen Industriehafenbereichen und verfallenden Wohngebäuden, in denen Hafenarbeiter und ihre Familien lebten. Private Investoren und öffentliche Stadtplaner streben gemeinsam eine neue wirtschaftliche und kulturelle Identität für Marseille an, wobei der Schwerpunkt auf ihrer Offenheit und ihrem "hippen" Charakter liegt.
Diese sogenannte Renaissance der Stadt wurde jedoch von einer raschen Gentrifizierung, proaktiven Stadtverjüngungspolitiken und der "Airbnbisierung" begleitet, die zu steigenden Immobilienpreisen führten und bestehende Ungleichheiten verschärften. Inmitten des Wandels lehnte eine widerstandsfähige Gemeinschaft von Bewohnern die Unvermeidlichkeit der Gentrifizierung ab. Engagiert in kollektiven Kämpfen für Wohnungsrechte und die Rückeroberung ihrer Stadt verkörperten sie den Geist der Solidarität und des Widerstands gegen die städtische Neuentwicklung. Diese Bemühungen führten zur Entstehung eines breiten linken Wahlbündnisses, des "Printemps marseillais" ("Marseille-Frühling"), das schließlich nach 25-jähriger Herrschaft des konservativen und neoliberalen Bürgermeisters Jean-Claude Gaudin ein Ende setzte.
Auf diesem Hintergrund tauchen wir während dieser Bildungsreise in die lebendige und vielfältige Metropole Marseille ein. Unser Fokus ist facettenreich; wir führen Diskussionen mit Aktivisten, Sozialarbeitern, Journalisten und politischen Entscheidungsträgern zu einer Vielzahl von Themen wie städtischer Transformation, Frauen- und Menschenrechten, Umwelt- und Kulturbewegungen, um die aktuellen Dynamiken und Konflikte in Marseille besser zu verstehen. Durch diese Begegnungen streben wir Einblicke in lokale Initiativen an, die sich für eine umweltfreundliche, emanzipatorische und partizipative Zukunft einsetzen. Gleichzeitig untersuchen wir die Beziehung Frankreichs zur Europäischen Union und das Potenzial für eine paneuropäische soziale Entwicklung. Unsere Untersuchung erstreckt sich auf den breiteren europäischen Kontext und zielt darauf ab, eine besser funktionierende gerechte Stadt zu schaffen, indem wir eine funktionale und auf Solidarität basierende Stadtentwicklungspolitik für Europa entwerfen. Natürlich werden wir uns auch in Marseilles reichhaltiges Gewebe vertiefen, die vielfältigen Facetten der Stadt entdecken und ein umfassendes Verständnis für ihre kulturellen, historischen und zeitgenössischen Dimensionen bieten.
Hinweise zur Sprache:
Die Gespräche mit unseren Akteuren finden auf Englisch statt. Nach Bedarf wird unser Dozent die Gespräche übersetzen.
Flughinweise:
Die An- und Abreise ist selbst zu organisieren und kann nicht über das Forum Unna gebucht werden. Aktuell gibt es Direktflüge von den Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover und Berlin (Angaben ohne Gewähr).
Anerkennungshinweise:
Die Anerkennung für Nordrhein-Westfalen ist leider nicht möglich!