Aachen. Auf den Spuren des ökologischen Fußabdrucks.
Kursnummer | F25265 |
Kursbeginn | So., 11.05.2025 |
Kursende | Fr., 16.05.2025 |
Dauer | 6 Tage |
Unterrichtseinheiten | 40 |
Mindestteilnehmerzahl | 10 |
Höchstteilnehmerzahl | 16 |
Teilnahmebeitrag | 669,00 € |
Einzelzimmerzuschlag | 120,00 € |
Kursgebühr ohne Unterkunft | 429,00 € |
Leistungen | 5 Übernachtungen mit Frühstück im 1/2 Doppelzimmer mit DU/WC; Studienleitung, Fachführungen, Begegnungen und Eintritte laut Programm, Transfers mit ÖPNV vor Ort. Nicht enthalten: An- und Abreise. |
Anerkannt: | Baden-Württemberg (Trägeranerkennung) Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Thüringen weitere Anerkennungen möglich |
Kursleitung |
Bertram Weisshaar
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Kursort: |
Hotel am Marschiertor, Aachen Wallstraße 1-7 52064 Aachen www.hotel-marschiertor-aachen.de |
Dokumente zum Download |
Infoflyer Aachen - Bildungsurlaub 2025
Programmablauf Aachen - Bildungsurlaub 2025 |
Bei diesem Bildungsurlaub erhalten Sie Einblicke in denkbar unterschiedlichste "Fußabdrücke", die auf kulturelle Praktiken und Landnutzungen verweisen, die teils viele Jahrhunderte zurückreichen. Im Raum Aachen liegen zahlreiche derartige "Abdrücke" so dicht benachbart, dass sie innerhalb von fünf Tagen aufgesucht werden können:
Den Auftakt bildet ein Rundgang durch Aachens Zentrum mit besonderem Augenmerk auf die Thermalquellen sowie die Zeugnisse der frühen Industrialisierung, wie etwa der Technische Hochschule RWTH und Aachens erstem Elektrizitätswerk. Im Industriedenkmal Tuchwerk vermitteln uns noch funktionierende Maschinen der Garn- und Tuchherstellung eindrücklich die Bedingungen in der Industriearbeit, wie diese bis in die 1980er Jahren in Deutschland bestanden - und heutzutage in Übersee weiterhin bestehen.
Der "Pferdelandpark" im Bereich des Aachener Lousberg verbindet Fragmente zurückliegender und gegenwärtiger Landnutzungen zu einer Erzählung und macht diese für uns so als Landschaft lesbar. Zum Pferdelandpark zählt auch das Landschaftsschutzgebiet Wurmtal, das als eines der ältesten Bergbaureviere Europas zurückweist bis 1113. Eben drei Jahrzehnte zurück liegt das Ende des Steinkohlenbergbaus in dieser Region: 1997 wurde die letzte Zeche dieses Steinkohlereviers geschlossen. Wir besteigen ein weithin sichtbares Zeugnis, die 100 Meter in die Höhe ragende Abraumhalde, die bereits zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Im Museum Energeticon finden wir den vollzogenen Strukturwandel und den immer noch anstehenden Energiewandel aufbereitet. Hingegen deutlich in die Tiefe gehen die „Phänomene“ des Braunkohlenbergbaus. Während das Areal des wiederverfüllten und rekultivierten Tagebaus „Zukunft“ nur noch Eingeweihte als solches erkennen, können auch wir den Blausteinsee leicht als geflutetes „Restloch“ dieses einstigen Braunkohlentagebaus dechiffrieren, was dessen Attraktivität bei Erholungssuchenden allerdings nicht mindert.
Hingegen minderten die vergangenen Dürresommer deutlich erkennbar den Wasserstand des Sees. Einen überwältigend-merkwürdigen Eindruck macht das tiefe Loch des aktiven Tagebaus Inden. Auch dessen Ende ist längst vorgezeichnet. Die Vision Indeland2050 formuliert hierzu Zukunftsszenarien, die das „Loch“ in eine positiv konnotierte Seenlandschaft wandeln wollen. Im vergangenen Jahrhundert hätten diese Pläne sehr wahrscheinlich funktioniert – im Zeitalter des Klimawandels und dem „Jahrhundert-Niedrigwasser“ im Rhein steht darüber ein übergroßes Fragezeichen.
Den Abschluss bildet die Wanderung beginnend an der tausend Jahre alten „Forster Linde“ durch den teilweise aus der Forstwirtschaft entlassenen Aachener Wald bis zur aufgegebenen belgischen Zollstation, die nun als Kulturraum genutzt wird. Unterwegs macht uns der „Landgraben“ mit den überkommenen, lebendigen Grenzbuchen auf das „Aachener Reich“ (14. Jhd.) aufmerksam. Einen befremdlichen Kontrast hierzu bilden die Betonrelikte des „Westwalls“ – jenes doch so rasch untergegangen „tausendjährigen Reichs“, das längst von der Wildnis überwältigt wird und in dessen Zwischenräumen Pflanzen und Tiere neue Rückzugsräume fanden.
Besonderheiten:
- Die Landschaft mit Füßen lesen – das Programm enthält hierfür täglich längere Gehstrecken. Es wird vorausgesetzt, dass eine gewissen Kondition besteht und circa 10 bis 15 Kilometer am Tag zu Fuß zurückgelegt werden kann.
- Das Programm kann aufgrund der langen Wegstrecken bis in Abendstunden gehen und enthält mehr als 40 Unterrichtsstunden.
Hinweis:
Dieser Bildungsurlaub wird in Zusammenarbeit mit der Akademie LandPartie e.V. durchgeführt. Die Akademie LandPartie ist ein Projekt des Vereins Denkwege e.V. und wurde 2019 – 2020 gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Weitere Informationen finden Sie unter www.akademielandpartie.de