Bologna - 3000 Jahre Stadtentwicklung. Politische und soziale Dynamiken im Verlauf der Jahrhunderte.
Kursnummer | F26192 |
Kursbeginn | So., 18.10.2026 |
Kursende | Fr., 23.10.2026 |
Dauer | 6 Tage |
Unterrichtseinheiten | 40 |
Mindestteilnehmerzahl | 10 |
Höchstteilnehmerzahl | 18 |
Teilnahmebeitrag | 849,00 € |
Einzelzimmerzuschlag | 100,00 € |
Kursgebühr ohne Unterkunft | 559,00 € |
Leistungen | 5 Übernachtungen mit Frühstück im 1/2 Doppelzimmer mit DU/WC; Studienleitung, Fachführungen, Begegnungen und Eintritte laut Programm, Fahrkarten. Nicht enthalten: An- und Abreise. |
Anerkannt: | Baden-Württemberg (Trägeranerkennung) weitere Anerkennungen möglich |
Kursleitung |
Oliver Lenz
|
Kursort: |
Hospitality St. Thomas Aquinas, Bologna Via S. Domenico 1 40124 Bologna http://www.ospitalitasantommaso.com/ |
Dokumente zum Download |
Infoflyer Bologna - Bildungsurlaub 2026
Programmablauf Bologna - Bildungsurlaub 2026 |
Bologna, eine der ältesten Städte Italiens und älteste Universitätsstadt der Welt, bietet seinen Besuchern einen kompakten Einblick in die Geschichte und Politik des gesamten Landes. Etrusker, Kelten, Römer, im Mittelalter auch die Bolognesen selbst und schließlich das Papsttum haben die Stadt regiert, bis sie im 19. Jahrhundert Teil des italienischen Staates wurde.
In der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus sowie auch in der Nachkriegszeit stand Bologna im Mittelpunkt heftiger gesamtitalienischer Konflikte, deren Erörterung einen Schwerpunkt der Reise bildet. Einerseits Experimentierfeld für die noch heute im ganzen Land präsente faschistische Architektur, andererseits Schauplatz eines Attentates auf Mussolini, Bollwerk gegen die faschistische Bewegung und Zentrum des Partisanenkampfes gegen die NS-Besetzung Italiens, wurde die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges Opfer zerstörerischer Bombardements und schwerster NS-Kriegsverbrechen in etlichen Gemeinden ihres Umlandes.
Nach dem Krieg stieg Bologna zu einer der wohlhabendsten Städte Italiens auf, blieb jedoch zeitweise von politischen Konflikten zerrissen, die im verheerendsten Terroranschlag des Landes kulminierten, als 1980 im Bahnhof von Bologna 85 Menschen starben.
Heute wird Bologna überall in Italien als „dotta, grassa, rossa“ gerühmt – die universitätsgelehrte, durch eine opulente Kulinarik bekannte und jahrzehntelang Rot regierte Stadt. Die Reise thematisiert jedoch auch ein weiteres, ausgesprochen grünes Attribut: Bologna ist mit einem regionalen Radwegenetz von über 1000 Kilometern Länge die erste Fahrrad-Großstadt Italiens und hat jüngst als erste Stadt des Landes den überwiegenden Teil des Stadtgebietes zur Tempo-30-Zone erklärt.
So sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Schlüsselbeispiel Bologna hinaus Geschichte, Kultur und aktuelle politische Strukturen des gesamten Italien besser verstehen lernen, wobei ein Schwerpunkt auf der deutsch-italienischen NS-Vergangenheit liegt. Zugleich werden sie gerade in Bologna mit den Möglichkeiten und Problemen einer nachhaltigen städtischen Verkehrspolitik konfrontiert.
Themenschwerpunkte:
- Bologna als Spiegel der italienischen Geschichte: Von der Antike bis zur Moderne
- Modernes Italien und urbane Innovation: Bologna als Modell nachhaltiger Stadtentwicklung
- Politische Extreme und Erinnerungskultur: Faschismus, Terror und gesellschaftliche Aufarbeitung in Bologna
- Antike Stadtplanung und NS-Verbrechen: Historische Spuren und Gedenkstättenarbeit im Bologneser Raum
- Kunst, Wissenschaft und Identität: Bologna als Kultur- und Bildungsstadt